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Über die Zubereitung von Heringen

Einblick in die neuzeitliche Esskultur im Stadtteil Herrenwyk in Lübeck gewährt eine Fotodokumentation, die sich mit dem Angebot und der besonderen Bereitung von Heringen beschäftigt. Angefangen mit eingelegten Heringen und Bratkartoffeln aus dem Genusseck für Spezialitäten der deutschen Küche, eingepackt als Takeaway in einen Styroporplastik-
behälter. Ein Gast bestätigt mir, dass alle Gerichte hausgemacht sind und lecker schmecken. Danach erstehe ich aus dem reichhaltigen Angebot beim Fischhändler einen geräucherten und gerollten Hering, der umweltschonend in Zeitungspapier eingewickelt wird.
Meine Einkaufstour führt mich dann in einen Supermarkt um die Ecke, den ich mit Hering-Filets in Paprika-Creme, gefangen in der mittleren Nordsee, abgepackt in Dosen in Offenburg, wieder verlasse.
Die ganze Palette der Produktarten ist hier im Viertel zu finden. Auch frisch gebraten im Frühjahr, wie ich in einem Restaurant vom Koch erfahre.
Dienstags und donnerstags bietet die Firma Havesta einen Fabrikverkauf ihrer Fischkonserven an, d.h. aus einem Fenster auf der Rückseite der Fabrikanlage werden im Kleinverkauf deformierte und untergewichtige Dosen gereicht. Ein Schild neben dem Fenster informiert darüber, dass die Ware zum Verzehr geeignet und somit unbedenklich ist.
„Glücklicherweise ist der Mensch in der Lage, sich in gewissem Maße der Nahrung anzupassen, die ihm die Landschaft bietet, in der er lebt.“ schreibt der Werksarzt der Metallhüttenwerke Lübeck GmbH zum Thema: Was sollen wir essen? In der Werkszeitschrift „Unser Schaffen“ 1952.
Über die Kochvorlieben in Herrenwyk erkundige ich mich im Seniorenhaus Hinrichs bei alteingesessenen Stadtteilbewohnerinnen. Frau Klemm, die im Hochofenwerk an der Presse gearbeitet hat, erzählt mir, dass ihre Freundin Heringe geangelt hat. Gemeinsam wurden dann die Fische ausgenommen und gebraten. Schön in Mehl gewendet – sonst brennen sie in der Pfanne fest. Ihr Leibgericht ist allerdings Kalbsbraten mit Kartoffeln und Rosenkohl. Von Frau Müller erfahre ich, dass der Fischhändler früher wöchentlich frischen Fisch bis vor die Haustür geliefert hat. Manchmal gab es Dorsch, aber meistens Heringe, die gebraten und dann eingelegt wurden. Ihre 9 Kinder haben immer „ordentlich gespeist“, und Heringe waren ein günstiges Gericht. Am meisten haben sie sich aber über Kartoffelsalat und Würstchen gefreut.


Weiterbildung

Aus dem Wegweiser
Matze
Brotresteverwendung
In der Heringsbucht
Winterspeisung
Kohleintopf
Brotversorgung
Vom Brezelschlingen

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