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[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] Das Grundrezept für Kartoffelsuppe
Die Zutaten für mein Kartoffelsuppengrundrezept nach „Schmalhans“ kaufe ich auf dem Wochenmarkt. 2 kg für 31 Kronen wiegt mir der Händler ab, ein Landwirt aus der Region. Wie sich später herausstellt, baut er in seinen Gewächshäusern Paprika, Gurken und Tomaten an und bei den Kartoffeln handelt es sich um zugekaufte Ware. Wahlweise hätte ich auch bei Føtex – „der“ Supermarkt am Platz – einkaufen können. Fertig abgewogene Kartoffeln im Beutel, dazu ein praktischer Putzhandschuh „Skrubà“ The Scrubbingglove. Alternativ steht noch die Variante im Glas griffbereit im Regal. Oder die Packung mit kindgerechten Spielkartoffeln in Pommesausführung, die zu Burgerbrötchen, Gurkenscheiben und Hackbouletten aus Plastik gereicht werden können.
Mit meinen Einkäufen mach ich mich auf den Weg zur Højskolen Østersøen, der Ostsee Hochschule. Auf dem Weg in die Küche treffe ich Antje, die mich in die Geheimnisse der Großküche, eine ehemalige Hotelküche, einweist. Ich putze, wasche, schäle, schneide und würfel oder stiftel mein Gemüse. Mit Zwiebeln, Knoblauch und Oregano koche ich daraus eine Kartoffelsuppe, die nur noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wird.
Im begehbaren Kühlschrank lagert meine fertige Suppe dann über Nacht, und wartet auf die Verköstigung vor der Nordea Bank im Zentrum der Stadt am nächsten Tag.
Der nächste Tag. Ich baue meine mobile Küche neben dem Betonrelief einer Kuhherde von I.P. Jungreen-Have (1915 – 2008) auf. Niels Jungreen-Have, der Sohn, ebenfalls Landschaftsarchitekt wie sein Vater, sagt, dass er dieses „Kunst am Bau“ Werk extra für die Bank angefertigt hat. Die Nordea Bank hieß früher Andelsbanken und die Kunden waren traditionsgemäß Landwirte.
Das Relief ist um 1962/64 entstanden, wie auch die Uhr über dem Eingang der Bank, die nach einem Entwurf von ihm gefertigt wurde.
Vor etwa 10 Jahren ist dann der Straßenbelag erneuert worden, d.h. durch eine zweite Schicht wurde das Bodenniveau angehoben, seitdem versinken die Kühe im Straßenpflaster.
Zurück zur Suppe. Nachdem sie auf meinem mobilen Herd schön heiß geworden ist, befülle ich Teller um Teller für meine wartenden Gäste. Zwei, drei Blatt frischer dänischen Oregano als Dekoration und hm…, es schmeckt allen und einige essen auch gerne eine zweite Portion. Der von mir dazu gereichte Kartoffelsaft wird allerdings von den meisten nur mit verzerrtem Gesichtsausdruck getrunken.
Dann fährt ein Geldtransporter vor und zwei Männer verschwinden mit einem großen schwarzen Koffer in der Bank. Bald danach zieht eine dicke schwarze Wolke am Himmel auf. Ich packe in Windeseile meine Küche zusammen – Sekunden später gießt es wie aus Eimern.
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